Hallo Ihr Lieben.
Das war ja nun ein besonders schöner Tag...und das Ende April!
Wenn ich mich da an das letzte Jahr erinnere....da haben doch schon die einen oder anderen Zähne geklappert...war es doch ein wenig ungemütlicher. Letztes Jahr Sonne und schauer bei nicht allzu angenehmen Temperaturen.....dieses Jahr...die Natur schon fast in vollem Grün, strahlend blauer Himmel und vor allem vorsommerliche Temperaturen...da geht es dann guter Laune zum Maibaum setzen.....

Ich bin dann auch an diesem Tage einmal von jüngeren gefragt worden, warum eigentlich solch ein Maibaum errichtet wird. Ich selber wusste eigentlich auch nur, dass es sich hier um einen Brauchtum handelt, worauf es aber nun wirklich zurückzuführen ist, dass konnte ich nun eigentlich auch nicht wirklich sagen. Dieses hat mir nun wieder einmal keine Ruhe gelassen, also habe ich wieder einmal gegogelt (gegoogelt natürlich..ihr wisst was ich meine :-) ) und konnte schliesslich diese Informationen aus dem Netz greifen. Das ganze wird nun ein wenig länger, darum habe ich einmal 2 Posts eingestellt, in diesem findet Ihr also Informationen pur.
Also.........los gehts.
Allgemeines:
Es gibt verschiedene Typen von Maibäumen. Einerseits große, hochstämmige Dorfmaibäume, die an zentralem Platz im Ort bei einer festlichen Veranstaltung aufgerichtet werden.
In Österreich wird in manchen Regionen zusätzlich zur Aufstellung des Dorfmaibaumes auch ein Maistrich gezogen.
Nicht am Vorabend des 1. Mai, sondern zu Pfingsten wird ein Maibaum besonderer Prägung auf der Nordseeinsel Borkum aufgestellt, die diese besondere Tradition mit der niederländischen Insel Schiermonnikoog gemein hat.
In der Schweizer Gemeinde Seewen gilt das Maibaumstellen einem total anderen Brauch. Hier werden die Maibäume jedes Jahr am 1. Mai von den Jungbürgern gestellt. Die Männer, die in diesem Jahr das 18. Lebensjahr erreichen, fällen und stellen den Baum (Fichte) in die Dorfmitte von Seewen. Die Frauen, die ebenfalls das 18. Lebensjahr erreichen, schmücken cirka 80 cm hohe Tannenbäumchen mit Schleifen und Bändern und befestigen diese an den zahlreichen Brunnen des Dorfes.
Aufstellen des Baumes:
Entweder wird der Maibaum jedes Jahr neu gefällt, oder es wird jedes Jahr derselbe Stamm verwendet. In Ostfriesland zum Beispiel wird der Stamm unter Wasser gelagert und jedes Jahr zum Mai wieder hervorgeholt. Meistens sind oder werden die Stämme geschält, bevor sie unter anderem mit bunten Girlanden, Tannengrün oder Krepp-Papier geschmückt werden. Am oberen Ende wird er meistens von einem Kranz und auf der Spitze von einer frisch geschlagenen jungen Birke gekrönt.
Ein richtig geschnürter (bemalter) Baum hat in Oberbayern die Spirale von unten links nach oben rechts gedreht. Als Vorlage dienen dabei die bayerisch Rauten, die den weiss-blauen Himmel darstellen.
Andernorts bleiben sie im Naturzustand mit Rinde belassen. Oder, wie im Isarwinkel (Bad Tölz), sind nur "geschöpst" (entrindet - bzw. auch "geschäpst"). In Franken sieht man sie gar in weiß-rotem Streifendesign. Auch in Oberbayern gibt es einen rot-weißen Sonderling: In Mühldorf am Inn wird der Maibaum stets rot-weiß gefärbt, da die Stadt früher zum Fürstbistum Salzburg gehörte und sich seitdem mit diesen Farben schmückt.
Direkt vor dem Aufstellen wird der Baum je nach Region in einer Art Prozession durchs Dorf getragen, deren Ziel oft ein zentraler Platz und/oder eine Gaststätte ist und die meistens von Zuschauern und einer Blaskapelle begleitet wird. Dort findet dann nachmittags oder gegen Abend das eigentliche Aufstellen des Baums statt.
Während sich die Zuschauer meistens mit Bier und Bratwürsten die Zeit vertreiben, mühen sich die jungen Burschen damit ab, den regional auch mit Symbolen verschiedenener Berufe geschmücken Maibaum in die richtige Lage zu bringen.
Während der Maibaum früher meistens mit Hilfe langer Stangen aufgestellt wurde, nimmt man heute auch Traktoren, Gabelstapler oder sogar Kräne zuhilfe. In Niederösterreich verwendet man Seile und Leitern.
Wenn, wie in Ostfriesland, der Baum am Vorabend des 1. Mai aufgestellt wird, dann geht die Veranstaltung meistens in einen Maitanz über.
Der Maibaum bleibt je nach lokalem Brauch bis zum Monatsende stehen und wird dann an einem Wochenende wieder umgelegt, abgeschmückt und der Stamm für das nächste Jahr eingelagert. In vielen Teilen Bayerns bleibt er ganzjährig (oder bis zu fünf Jahre) stehen und wird frisch geschlagen.
Ursprung:
Die Tradition des Maibaumaufstellens mag noch verhältnismäßig „jung“ sein, steht aber in einem weit in die Vorzeit zurückreichenden Zusammenhang. Die Umsetzung solcher Kultpfähle wie dem Maibaum, aber in Stein, ist der Menhir in den Kulturen der Großsteinbauer und der Obelisk in Altägypten.
Die ursprünglich zugrunde liegenden Vorstellungen beruhen auf einer Symbolik aus dem Schamanismus der eurasischen Völker, die sogar bei den Ureinwohnern Amerikas noch auffindbar sind. Es ist das Symbol des Weltenbaumes, der die Verbindung zur jenseitigen Welt herstellt und dem Schamanen den Aufstieg dorthin ermöglicht.
Auch die altgermanische Weltenesche Yggdrasil gehört in diesen Vorstellungskreis ebenso wie die Symbolik der zentralen Zeltstange der Jurte zentral- und ostasiatischer Nomadenstämme. Und Bilder von bestimmten Ritualen des amerikanischen Sonnentanzes erinnern sowohl an die Baumsymbolik wie auch an die Geschichte von Odins Selbstopfer - wobei beide möglicherweise zusätzlich durch christliche Vorstellungen beeinflusst wurden. Auch die altsächsische Irminsul, die einst von Karl dem Großen zerstört wurde, weist einige Parallelen zum Maibaum auf.
Die Wikinger stellten am Vorabend des Wonnenmonats in der Thorsnacht den Thorsbaum (eher ein Pfahl da nur 2 Mann hoch) auf, dieser wurde mit einen Blumenkranz geschmückt. Anschließend wurde das größte Fest des Jahres gefeiert.
In den Kanon der Frühlingsfeste fügt sich das Aufstellen des Maibaums über die zugrundeliegenden Vorstellungen der Lebenserneuerung, wie sie in den genannten schamanistischen Ritualen bis hin zur Mythologie der Sonnentanzreligion verbreitet sind. Dem trägt auch die offenbare Sexualsymbolik des Maibaums Rechnung.
Der Maibaum hatte die kultische Bedeutung eines „Riesen-Phallus“, der in die lebengebärende Erde gerammt wurde und auf diese Weise die Götterhochzeit versinnbildlichte. Der Maikranz, der an der Spitze angebracht wurde, konnte einerseits Symbol der Vulva, andererseits durch die darin eingeflochtenen jungen Reiser und Heilpflanzen Symbol für neues Leben und Gesundheit sein.
Der enge Zusammenhang Maibaum - Erdmutter ist heute noch daraus ableitbar, dass der Maibaum jetzt vielerorts auch „Marienbaum“ genannt wird.
Der Phallus war Symbol für die schöpferische lebensweckende Kraft des Himmels, die ja vor allem gerade für das damalige bäuerliche Leben von ungeheurer Wichtigkeit war. Ohne diese Kraft gab es kein Leben und keine überlebenswichtige Fruchtbarkeit.
Und mit dem Tanz und dem Verweben und Verknüpfen der Bänder (Bändertanz um den Maibaum) drückte man sowohl ein erotisches Geschehen unter den Geschlechtern aus als auch die Verknüpfung der drei Welten (Himmel, Erde Anderswelt), die durch den Maibaum auch symbolisiert werden und nun fest in das Gefüge des Lebens selbst eingewoben werden.
Diese Ideen waren zumindest in der Romantik (19. Jahrhundert) sehr verbreitet, heute spricht kaum ein Volkskundler mehr von diesen „Ursprüngen“, die sich so nicht nachweisen lassen. Zudem tauchten die ersten Maibäume in Städten auf, so dass keine Verbindung zu einem agrarischen Bauernkult gefunden werden kann.
In seiner heutigen hohen Form mit belassener grüner Spitze und Kranz geschmückt ist der Maibaum schon seit dem 16. Jahrhundert bekannt, allerdings in anderen Funktionen, wie als Kirchweihbaum, als Ehrenmaibaum für Individuen oder als mit Preisen behängte Kletterstange. Seit dem 19. Jahrhundert kam er (vor allem in Bayern) auch als Ortsmaibaum für die nun selbstständigen Gemeinden (als Symbol ihres Selbstbewusstseins) auf. Rund um den Maibaum hat sich im Laufe der Zeit allerdings sehr viel lokales Brauchtum entwickelt, das sich vielfach sogar von Dorf zu Dorf erheblich unterscheidet.
Dem Maibaum verwandt ist der Mittsommerbaum in Schweden.
So, ich glaube das waren nun einige informationen, die ich da hebe zusammentragen können.
Vielleicht gibt es ja auch den einen oder anderen Interessierten, darum habe ich nun mal etwas ausführliche Informationen zusammen gestellt.
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Wer nun vielleicht noch mehr wissen möchte, der kann sich auch hier weiter Informieren.
-> Hans Meinl, Alfons Schweiggert: Der Maibaum. Geschichte und Geschichten um ein beliebtes Brauchtum, 1991, Bayerland Verlag
-> Hans Moser: Maibaum und Maienbrauch. Beiträge und Erörterungen zur Brauchforschung. In: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 1961, S. 115-160.
-> Ingeborg Weber-Kellermann: Saure Wochen – Frohe Feste. München 1985.
So nun genug der Informationen. Im zweiten Post geht es dann mit den Videos und Bildern des Maibaumsetzens weiter, beachtet hierbei auch den Download, es lohnt sich!
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